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Smart Meter und die Digitalisierung der Energiewende

Wissen Sie, wieviel Strom Sie verbrauchen? Und wie hoch der Verbrauch von Fernseher, Kühlschrank und Waschmaschine tagsüber bzw. in der Nacht ist? Ein Smart Meter hilft Ihnen dabei, diese Fragen zu beantworten. Aber ein Smart Meter kann noch viel mehr. Und wie es das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende vorschreibt, soll das neue intelligente Messsystem ab 2025 die bisherigen Stromzähler nach und nach ersetzen.

Intelligente Messsysteme haben viele Vorteile, Quelle: JUNG
Intelligente Messsysteme haben viele Vorteile, Quelle: JUNG

Warum ein intelligentes Mess­system für den Haushalt?

In vielen Haushalten befinden sich bereits digitale Strom­zähler, die wie die analogen Strom­zähler den aktuellen Zähler­stand anzeigen. Ein intelli­gentes Mess­system kann da­rüber hinaus den realen Strom­verbrauch in Echt­zeit ermitteln und direkt an den Mess­stellen­betreiber weiter­leiten.

Ein Smart Meter ist die Kombi­nation aus einem digi­talen Strom­zähler und einer Kommu­nikations­einheit (Smart Meter Gateway), die für Über­mittlung der genauen Verbrauchs­daten sorgt.

Für einige Haushalte werden Smart Meter ab 2025 Pflicht: bei einem durch­schnittlichen Jahres­verbrauch von über 6.000 kWh oder Photo­voltaik-Anlagen mit mehr als sieben kW instal­lierter Leistung. Für Haus­halte mit einem Verbrauch von unter 6.000 kWh ist ein intelli­genter Strom­zähler optio­nal, jedoch muss ein digi­taler Zähler ver­baut sein. Bis 2030 müssen alle Zähler ent­weder digital oder intelli­gent sein.

Nach dem Gesetz zur "Digi­tali­sierung der Energie­wende", das 2023 verab­schiedet wurde, müssen alle Haus­halte bis 2032 mit Smart Metern aus­gestattet sein. Für die Energie­wende sind sie uner­lässlich, denn nur ein digi­talisiertes Energie­system kann Angebot und Nach­frage syn­chro­nisieren. Smart Meter ermög­lichen die effiziente Ein­speisung und Steue­rung des Strom­ver­brauchs.

Vorteile eines Smart Meters

Transparenz der Verbrauchsdaten

Behalten Sie Ihren gesam­ten Strom­ver­brauch genau im Blick und ver­folgen Sie die Ver­brauchs­daten auf die Stun­de genau. Ver­gleichen Sie Ihre eigenen Daten mit Durch­schnitts­werten.

Variable Eigenstromnutzung

Profitieren Sie mit einem Smart Meter von einem dy­na­mischen Strom­tarif oder einer Direkt­ver­marktung Ihres selbst pro­du­zierten Stroms.

Zukunftsfähige Lösung

Profitieren Sie mit einem intelli­genten Mess­system auch ohne Eigen­pro­duktion von einem dyna­mischen Strom­tarif oder zu­künftigen, inno­vativen Strom­produkten.

Integration in Smart Home-Systeme

Optimieren Sie Ihren Strom­ver­brauch lang­fristig, in­dem Sie Ihren Smart Meter in Ihr Smart Home-System inte­grieren und den Strom­ver­brauch ein­zelner Geräte über­wachen und steuern


Was kostet eine moderne Mess­einrichtung bzw. ein Smart Meter?

Es ist gesetzlich geregelt, dass die neuen digitalen Strom­zähler (moderne Mess­einrichtung) nicht mehr als 20 Euro pro Jahr kosten dürfen. Anders sieht es jedoch bei Smart Meter-Geräten aus.

Wenn Sie per Gesetz zu einem Smart Meter ver­pflichtet sind, kosten Smart Meter-Geräte 60 bis 130 Euro pro Jahr - ab­hängig von Ihrem Strom­ver­brauch. Wenn Sie sich jedoch frei­willig für ein solches Gerät ent­scheiden, dann kann es etwas teurer wer­den. Das gilt auch für den Fall, wenn Sie für den Ein­bau einen freien Mess­stellen­betreiber beauf­tragen, da dieser nicht an die Preis­ober­grenzen gebunden ist.

Tipp: Es ist möglich, dass Ihr Mess­stellen­betreiber Ihnen zukünftig eine eigene Rech­nung für die Betriebs­kosten des neuen Zählers schickt, weil dies mit Ihrem Strom­lieferanten ab­gesprochen wurde. Sie sollten also bei einem zukünf­tigen Wechsel Ihres Strom­anbieters immer darauf achten, ob die Kosten für Ihren Energie­messer bereits ent­halten sind oder nicht - nur so können Sie die Tarife richtig ver­gleichen.


Smart Meter und Smart Home

Gerade in Verbindung mit einem Smart Home-System bringen Smart Meter zusätz­liche Vor­teile, denn Smart Meter können nicht nur Daten über­mitteln, sondern auch emp­fangen. Sie können also von zukünf­tigen Strom­tarifen profi­tieren, bei denen Sie den Strom ge­nau dann nut­zen können, wenn er am güns­tigsten ist. Wenn Sie also über Ihr Smart Meter die Infor­mation eines güns­tigen Strom­preises erhalten, dann können Sie über Ihr Smart Home dafür sorgen, dass auto­matisch die Wasch­maschine angeschaltet und Ihr Elektro­auto geladen wird. Solche flexiblen last­variablen Strom­tarife wird es zukünftig ver­mehrt geben, da Wind­kraft­räder und Photo­voltaik­anlagen ja zu bestimm­ten Zeiten mehr Energie in das Strom­netz ein­speisen können, als zu anderen Zeiten.

Über ähnliche Vorteile können Sie ver­fügen, wenn Sie Besitzer einer Photo­voltaik­anlage sind. Sobald Ihr intelli­genter Zähler dem Smart Home-System mit­teilt, dass gerade viel Strom er­zeugt wird, können Sie Szenen festlegen, die bestimmte Geräte startet. Wenn Sie solche Pro­gramme zukünftig akti­vieren wollen, sollten Sie vorher jedoch mit Ihrem Mess­stellen­betreiber reden, da nicht alle Smart Meter dafür geeig­net sind.


Wie sicher sind Smart Meter und moderne Messeinrichtungen?

Smart Meter übertragen persön­liche Verbrauchs­daten über das Internet. Daher müssen alle Smart Meter strenge gesetz­liche Anfor­derungen erfüllen gemäß den Vor­schriften des Bundes­amtes für Sicher­heit in der Informations­technik (BSI). So dürfen beispiels­weise die Daten nur ver­schlüsselt und ano­nymisiert über­mittelt werden und es dürfen nur nach den BSI-Anfor­derungen zerti­fizierte Geräte zum Ein­satz kommen.

Wenn Sie Zugang zu einer App erhalten, bei denen Sie Ihre eigenen Verbrauchs­werte ablesen können, dann können Sie dafür Zugangs­daten vergeben. Hier sollten Sie stets ein sicheres Pass­wort wählen und dieses Pass­wort auch sicher auf­bewahren, damit Ihre Daten geschützt sind.

Zählerschrank
Quelle: Theben
Smart Metering, Quelle: JUNG
Quelle: JUNG
Smart Metering, Quelle: JUNG
Quelle: JUNG

Tipps auf einen Blick:

  • Das Sparpotenzial für Smart-Meter im Erd­gas­bereich ist meistens höher als bei Strom. Wenn Sie Erd­gas nutzen, sollten Sie ab­wägen, ob sich nicht so etwas für Sie rechnet.
  • Wenn Sie intelligente Geräte wie z.B. eine Lade­station für Ihr Elektro­auto oder ein Smart Home-System besit­zen, dann sollten Sie vorab prü­fen, ob diese zu Ihrem neuen Smart Meter kom­patibel sind. Nicht alle Geräte ver­fügen über alle Schnitt­stellen.
  • Wenn Sie Mieter einer Woh­nung oder eines Hauses sind, entscheidet seit 2021 der Ver­mieter des Objekts über den Ein­satz von intelli­genten Mess­systemen.
  • Wenn Sie Geräte mit großen Strom-Verbrauchs­zahlen Ihr Eigen nennen (Wärme­pumpe, Strom­speicher, Elektro­fahr­zeuge), dann sollten Sie sich un­bedingt erkun­digen, ob es für Sie flexible Strom­tarife gibt, mit denen Sie Geld sparen können.

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